Weil man nur in der Schule fürs Leben lernt

in unseren kindern steckt oft mehr, als wir denken

Die 3 Moonpartys sind hier auf der Insel weltweit bekannt. An jeder Ecke hängen die Neonfarbenen-Shirts, die Blumenkränze und anderen Accessoires, welche einfach dazugehören.

Für Dani ist klar. Wenn er schon einmal hier ist, dann muss und will er an diese Party gehn. Alle anderen erfreuen sich an unserer eigenen Party, welche unsere Kinder organisieren. Ich bin stolz und dankbar, so viele tolle Kinder und Jugendliche kennenlernen zu dürfen, welche frei lernen und mich damit sehr inspirieren!

Der Vollmond rückt näher und wir witzeln alle herum und sagen, wir würden da hinfahren auch mit Kindern. So wird das Thema auch bei unserem Nachwuchs aktuell und da es schon fast klar ist, dass das nur dumme Sprüche waren, organisieren sie kurzerhand ihre eigene Party.

 

Sag einer noch einmal Freilerner sässen nur herum und bringen nichts zu Stande. Sie lernen, wann und was sie wollen. Aus eigenem Antrieb und mit viel Freude und Motivation und die Ergebnisse sind immer hervorragend. Kaum ein Kind in dem Alter erbringt solche Leistungen, wenn es muss. Eben, weil es muss und nicht darf.

 

In den letzten Tagen haben genau diese Kinder und Teenies ganz selbständig eine Show auf die Beine gestellt um Geld zu sammeln für ein Tierheim hier in Thongsala. Zuerst wurden Tickets verkauft, dann eine Akrobatische Show einstudiert und diese dann auch mehrfach aufgeführt. Alles war ihre Idee und weil sie es wollten, taten sie alles dafür, das sie Erfolg hatten.

 

Und um den Betrag nochmals zu steigern, welchen sie dann am Dienstag vorbereibringen möchten, legen sie sich richtig ins Zeug. Keiner von uns hat ihnen dies vorgeschlagen, oder irgendwo heimlich etwas geholfen. Klar kriegen sie Hilfe, falls sie fragen. Aber sie organisieren sich fast ohne Erwachsene.

Alle Familien werden angefragt ob sie an der Party teilnehmen, und wieviel sie dafür Spenden möchten. Anhand von diesem Beitrag wird dann die Menge an Snacks ausgerechnet. Die Getränke, das Gemüse und die Chips werden mit dem Roller geholt. Ja, hier darf man schon mit 11 fahren und die liebe Aina, hat ihren Führerschwein im Sommer in der Schweiz gemacht und ist natürlich für diesen Auftrag zuständig. Aber alle haben ihre Aufgabe. Ob Dipsaucen machen, Gemüse schneiden, Namensschilder schreiben oder den Strand dekorieren, das Feuer organisieren. Da gibts eine Menge zu tun. Gut sind es einige helfende Teenie-Hände in diesem Clan, welche mit anpacken.

Viele Gäste sind gekommen und geniessen bei gutem Sound und Gesprächen das knackige Gemüse und die Kinder die knusprigen Salzchips. Respektive. Andere Eltern bekommen wohl schon auch eins ab, aber unsere 2 schnappen sich je ihre Tüte und sind verschwunden, bis sie leer sind.

Die Kinder tanzen, spielen und turnen. Es wird gelacht und alle geniessen diesen wundervollen Abend gemeinsam.

 

Das Feuer bruzelt vor sich hin und langsam dämmert es. Nach und nach verabschieden sich die Partygäste, hüpfen in den Pool oder verschwinden, um etwas in den Magen zu kriegen.

 

Es war ein gelungener Abend. Vielen Dank Kinder, dass wir dabei sein durften und Gratulation zu der tollen Ausführung. Die Tiere und die Pfleger werden sich über die grosszügige Spende von euch freuen.

 

Und was ich noch sagen will:

 

Wir müssen mehr an unsere Kinder glauben und auch uns selber wieder etwas mehr Selbstvertrauen in uns und unsere Wünsche und Träume erlauben. Wir alle hatten unsere Träume, früher einmal. Wo sind diese geblieben? Koni wollte Astronaut werden, Selma Ärztin, Louis Kindergärtner und Laura Seiltänzerin. Wann haben sie aufgehört dieses Ziel zu verfolgen und vorallem Warum? In der Schule und auch oft von der Gesellschaft, ja auch von uns Eltern werden sie gedrillt, getriggert und beeinflusst. Es gibt richtige Berufe und solche, die man gescheiter seinlässt, weil man da nicht davon Leben kann. Kann man den wirklich nicht mit wenig Lohn, viel Glück und Freude leben? Darf ein Mann nicht auch Stewardess und Kindergärtner sein ohne homosexuell zu sein? Dürfen Frauen nur unanspruchsvolle Berufe ausüben, weil sie ja dann sowieso bald Hausfrau und Mutter sind? Muss man heiraten, um gemeinsam Kinder zu haben? Ist die klassische Rollenverteilung denn für jede Familie sinnvoll und erfüllend? Braucht jede Familie ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung oder wäre es auch toll, wenn man sich gegenseitig besser unterstützen kann, weil man näher beisammen wohnt, trotzdem aber seine Rückzugsmöglichkeit hat? Warum eigentlich ein fester Wohnsitz? Gingen da nicht auch zwei, drei oder mehrere, wo man sich zuhause fühlt und sich mit Menschen umgibt, die man mag oder liebt?
Dies sind alles Themen, welchen ich mich in den letzten Monaten stelle und mich intensiver damit zu befassen. Mit all diesen weltreisenden und aussteigenden oder bereits ausgestiegenen, freilernenden und selbständigdenkenden Menschen, habe ich nun Zeit diese Gedanken zu vertiefen. Und es tut gut. Nicht alleine dazustehen, mit meinen Träumen, Hoffnungen und Ängsten.

 

Wir neigen dazu uns klein zu machen. Uns anzupassen. Vorallem wir Schweizer neigen dazu, egal wo wir sind, passen wir unsere Sprache der Allgemeinheit an. Da fängts doch schon an. ;)

Ja wir können nicht stur unser Ding durchziehen, vorallem in einer Partnerschaft und als Eltern fällt dies immer schwerer. Aber die goldene Mitte tuts eben manchmal auch nicht. Manchmal ist diese eben nicht goldig, sonder nur vergoldet und irgendwann bröckelt diese ab und keiner ist zufrieden, denn alle mussten nachgeben und sich verbiegen. So gibt man sich auf und verliert sich im Nirgendwo. Wir müssen wieder mehr auf unseren Bauch und auf unsere Herzen hören. Manchmal braucht es Mut, manchmal entsteht Wut, manchmal fliessen Tränen, aber zum Schluss findet man pures Glück und vorallem Freiheit.

 

Übrigens ist Dani dann schlussendlich alleine hingefahren nach Haad Rin. An die Party. Doch er war viel zu früh da. Erst gegen 9 füllte sich der Strand und auch der Alkoholpegel stieg. Es wurde waghalsig mit Feuer gespielt, Trinkspiele gemacht und getanzt.

Überall waren andere Stände mit Eimern inkl. Alkohol und Strohhalmen aufgestellt und versuchten sich gegenseitig mit lustigen Schildern zu dissen, um so mehr Kunden anzulocken.

Da Dani nicht so der Tänzer ist, gefiel es ihm am besten in einer Reggaebar.

 

Die Musikauswahl war verschieden in allen Bars, doch bevor er ging tönte es vermehrt nach Elektro und Drum'n'Bass aus den Boxen. Er war mit dem Roller hingefahren, also gabs keinen Alkohol für ihn und so ist es zwar lustig zu beobachten, aber mehr auch nicht. Gegen 12 war er wieder daheim. Wir sind hald keine 30ig mehr. Den Alkohol und wenig Schlaf nicht gewohnt und auch etwas weiser geworden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0