Abschiede sind schwer, Neuanfänge rücken dadurch aber näher

Unsere Reise nach Koh Phangan

Oh ja die Vorfreude ist gross und als wir nach einer gemütlichen Fahrt mit unserem eigenen Auto in Kloten am Flughafen ankommen. Bleibt noch genug Zeit um mit Grosi und Grosdädi einen Kafi und ein Zvieri zu nehmen, bevor sie dann unser Auto wieder nach Hause chauffieren. Es ist schon ein Glück, haben wir so einen guten Draht zueinander und solche Aktionen sind für sie selbstverständlich. Auch hüten sie unsere zwei Büsis und die Pflanzen in unserer Abwesenheit. Ich bin so dankbar, dass die zwei, meine Schwiegereltern, zu unserem Leben gehören. Es erleichtert uns das Leben als Familie immer wieder.

 

Der Abschied ist kurz und schmerzlos. Man kann sagen, die Kinder realisieren gar nicht richtig, wie lange 9 Wochen überhaupt sind. Denn sonst, hätten sie bestimmt anders "Tschüss" gesagt.

Da wir einen langen Flug vor uns haben, begeben wir uns auf den Weg zum Gate und mit der U-Bahn, begleitet von Kuhglockengeläute und dem Heidilied gehts raus zum Gate E. Dort bleibt kurz Zeit um den Flugis beim landen, starten, ein und ausladen zuzuschaun, Proviant zu kaufen und schon gehts los.

 

Es heisst einsteigen. Wir sitzen recht weit hinten. Wir haben Plätze vorreserviert, um ja beieinander sitzen zu können. Da Dani früher heimreist, ist dies sonst nämlich nicht selbstverständlich. Die Klos sind in Sichtweite und so richten wir uns ein. Die Kinder kriegen Spielsachen. Naja. Ganz ehrlich. Wir hätten drauf verzichten können. Nora kriegt ein Mini-Plüschflugzeug, welches nach 5 Minuten unter irgend einem Sitz verschwindet und dazu ein Stickerheft, mit dem sie nichts anzufangen weiss und Taro bekommt ein kleines LEseheft. Er schaut gerne Bilder an. Aber lesen kann er noch nicht. Also würde ich die Spielsachen zusammenstellen, wären da bestimmt andere Sachen dabei gewesen. Vielleicht Lego, die man so toll auf dem Flugzeuggang liegenlassen kann oder lieber eine Brioeisenbahn?! - Seifenblasenwasser wär auch noch ein Spass, damit den anderen Gästen der Flug nicht so langweilig vorkommt. Oder vielleicht einige Musikinstrumente um Cats zu inszenieren. So ein 11-Stundenflug lässt viel Zeit um kreativ zu werden. Unsere beiden lassen sich von den öden Spielsachen jedenfalls nicht begeistern. Taro stülpt sich den Kopfhörer über und taucht in die Tiefe Welt des Fernsehns ab. Nora interessiert es nicht die Bohne. Sie hat Hunger. Und als dann das Vegane Menü kommt, sind beide Kinder erst einmal zufrieden gestellt.

Aber ans Schlafen denken sie lange nicht. Taro ist müde. Aber liegend auf den Sitzen, treten sie sich gegenseitig ins Gesicht, klemmen sich den Fuss ein, schlagen sich den Arm an. Schlussendlich baut Mama mit dem Longsling eine Höhle. So haben sie ihr Nest. Die Klimaanlage wird so gekonnt ignoriert und dunkel ist es so auch. Taro schlummert irgendwann ein. Mit Nora habe ich einen regelrechten 10-Kampf. Bei Runde 4, als schon wieder der Busen mit ins Spiel gebracht wird, hoffe ich auf ein verfrühtes KO. Naja. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Nach Runde 10, gewinnt der Schlaf. Dani döst etwas, doch schlafen kann er im sitzen nicht. Nach einem Film stelle ich vernünftig auf Chillsound um. Irgendwann treffe ich mich im Pseudo-Rauchereck, zu einem harmlosen Geplänkel und einer Mandarine, mit anderen Schlaflosen vor den Klos. Als ich zurückkomme, hat sich meine kleine Maus auf unseren beiden Sitzen breit gemacht. Die Armlehne ist nicht bequem um zu sitzen. Mir schläft das Bein ein. Bin ich müde? Nicht die Bohne. Hätte lust zu tanzen! Hab ich das nicht schon mal geschrieben? Ich nutze die Gelegenheit. Die andern schlafen eh, und kennen mich nicht und wenn auch. Ich schau einfach weg, dann muss ich mich nicht schämen. So tänzel ich im Gang, so weit es das Kabel von meinem Headphone eben erlaubt und grinse was das Zeug hält. Das Album von Jason Derulo, nicht schlecht das Teil. Die Vernunft sagt: "Schlaf! Der Kopf sagt: "Schlaf!. Mein Körper sagt: "Es ist aber noch nicht 4 Uhr, deine Schlafenszeit ist noch laaaange nicht erreicht¨"

 

Einige Minuten hab ich sicherlich gedöst. Das Frühstück wird serviert. Boa, also das Abendessen war nicht schlecht. Aber dieses Frühstück, naja. Hätte also mehr von der Swiss erwartet. Aber seis drumm. Satt wurde ich trotzdem und so steuerten wir bereits Bangkok an.

Der Flughafen bietet so einige Hindernisse für uns. Gut könnenen wir einige Ortskundige Hippies ausfragen. Und so wechseln wir problemlos Geld und checken ein. Das Gepäck wurde bereits in der Schweiz direkt nach Koh Samui druchgecheckt. Und wenn alles richtig läuft, können wir unsere Koffer da in Empfang nehmen.

Dass wir das Essen für den Anschlussflug, da nochmals hätten anmelden müssen, ja das wissen wir nun auch.

Nach der Passkontrolle, wo ich mich zum Affen mache, bevor sie endlich ein Foto von mir ohne Cap bekommen, gehts durch die Personen- und Gepäckkontrolle. Und ihr könnt dreimal raten, was wir Schweizer wiedermal abgeben dürfen. Unser Schweizer Taschenmesser, was denn sonst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle ausländischen Flughäfen einen eigenen Schwarzmarkt dafür haben.

Ja und dann scheinen plötzlich die Pässe und Boardingkarten verschollen. Der Typ, welcher ich dachte, der hilft mir, beisst genüsslich grinsend in sein Sandwich. Ich gebe auf. Als ich schweissgebadet, genervt und aufgelöst wieder bei Dani und den Kids stehe, finde ich die Pässe natürlich. Einfach nicht da, wo ich sie davor immer verstaut habe. Ich habe die Personenkontrolle also statt 1 mal 3mal passiert. Musste jedesmal anstehen. Ich bin müde und hungrig, muss aufs Klo. Aber der Flug wartet und so bleibt keine Zeit um darüber nachzudenken.

Am Gate angekommen, pflanze ich mich hin und mache kurz die Augen zu. Diese bleiben zu, auch wenn ich sie krampfhaft aufmachen will, als Dani mir gewisse Infos mitteilen will. Ich höhre ihn zwar, aber nun machen sich die fehlenden Stunden Schlaf von den letzten zwei Nächten bemerkbar. Ich bin hald keine 30ig mehr. Da kann man nicht die ganze Nacht durchtanzen.

Irgendwann schaff ichs mich aufzuraffen. Wir müssen aufs andere Gate. Einmal quer durch den ganzen Flughafen. Mit 2 Stunden Verspätung gehts dann endlich los. Ich freue mich aufs Vegane Mittagessen. Fail. Es gibt Currygeschnetzeltes mit Reis. ICh ess den Reis und kriege noch etliche Früchte von allen Nachbaren zugesteckt. Ob freiwillig ode rovn den Stewardessen fies abgeluchst, weiss ich nicht. Nora schläft. Dani und Taro sitzen weiter hinten. Ich döse auch nochmals ne Runde und schon setzen wir zum Landeflug an.

 

Eine angenehme Wärmewelle schlägt uns entgegen als wir aus dem Kleinfluzeug aussteigen. Es ist bewölkt. Die Frisur sitzt. Der FLughafen ist klein. Dani sagt es erinnere ihn ein wenig an SwissMiniature. Die ersten Moskitos versuchen unser Schweizerblut. Schmeckt nach mehr. Wir verpessten also den ganzen Flughafen mit Antibrumm und suchen dann ein Taxi, welches uns zur Fähre bringt. Rumpeldibumpel und wir werden durch die Strassen an den Hafen chauffiert. Inzwischen bin ich etwas fitter und besorge mit den Kids Flip Flop für Taro, etwas Essbares und unsere erstes Kokosnusswasser. Nora tanzt ne Runde Airobic und schon dürfen wir einsteigen. Der Wellengang ist nicht ohne. Ich fühle mich zurückversetzt an die Fahrt nach Jersey im Sommer 1999 mit dem Luftkissenboot. Man war uns da allen schlecht. Immer wieder schrecke ich auf, weil mir meine "KleanKanteen" Flasche aus der Hand rutscht und zu Boden knallt. DIe Fahrt dauert nicht lange und ich freu mich bald in den Pool springen zu dürfen. Wir alle freuen uns darauf. Nun endlich schläft Taro nochmals. Dani hält sich wacker. Er hat wärend der ganzen Reise kaum geschlafen und ist immernoch guter Laune. Im Resort angekommen, Tür des Taxis auf, noch keinen Fuss rausgesetzt hör ich meinen Namen. Familie Zürcher steht in Reih und Glied zum Epfang bereit. Wie herrlich ist dies. An einem fremden Ort von fremden Leuten so begrüsst zu werden. Und schon fühlt man sich ein Stückchen wie zuhause. Wir checken ein. Mit dem nächtlichen Hüpfer in den Pool wirds nix. Da habens sich Läuse bequem gemacht. Die brauchen ja schliesslich auch ihren Lebensraum. Kurz ausgepackt und ab ins Bett. Es war eine lange, erlebnisreiche Reise. ca. 24 Stunden waren wir nun unterwegs. Aber wisst ihr was. Ich habe sie mir strenger vorgestellt.

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